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Anna Fasshauer – „Auf links“

Anna Fasshauer – „Auf links“

Eröffnung: Freitag, 8. November 2013, 19 bis 22 Uhr
Ausstellung: 9. November bis 11. Januar 2014

Anna Fasshauer

Meine Arbeiten in dieser Ausstellung sind so entstanden, wie ich es bei Komponisten sehr gut beschrieben finde. Sie sind z.B., mit Wolfgang Rihms Worten, „im Entstehen entstanden”. Oder mit Eggebrechts Worten, sie sind “geschehen”. Dabei hatte ich vorher nur im Sinn, mit einem bestimmten Material etwas zu machen, was man sonst nicht macht und dieses Machen so weit zu treiben, dass das aus dem Material Entstandende eine eigenständige Gültigkeit erhält.

Lexikon:
– auf der Innenseite, auf der linken Seite, auf der Rückseite, auf der Unterseite, das Andere
– jemanden [auf] links drehen (salopp; jemanden gründlich prüfen, ausfragen o. Ä.)

Links ist ganz im Allgemeinen der Raum für alle Künstler. Damit meine ich nicht politisch links, sondern einfach die andere Sichtweise, das Gegenteil, das Unsichtbare, etc…
Am besten nähert man sich dem Thema, wenn man nach weiteren Verwendungen der Worte links und rechts in unserem Sprachgebrauch sucht. Da fällt einem auf, das etwas rechtens ist, man recht haben kann, jemand das Herz am rechten Fleck trägt, Rechtsanwälte uns vor Gericht vertreten, wir in einem Rechtsstaat leben und schon in der Grundschule Rechtschreibung lernen und im Mathe-Unterricht von rechten Winkeln hören. Hingegen ist ein hinterhältiger Mensch linkisch oder link und unfähige Leute haben gleich zwei linke Hände. Das Wort rechts scheint durchweg für das Gute, Wahre und Richtige zu stehen, das Linke hingegen für das Falsche und Unehrenhafte.

Und das funktioniert auch wunderbar in unseren Nachbarländern. Right im englischen bedeutet zu gleich rechts und „Das Recht“, man kann recht haben (to be right) und all right bedeutet, das alles bester Ordnung sind. Ähnlich verhält es sich im französischen (a droit = rechts, le droit = das Recht) und im Spanischen (derecho = rechts, el derecho = das Recht). Der franzöische Begriff gauche (links) hingegen, bedeutet sowohl im englischen als auch französischen linkisch, hinterhältig.

Schon bei den Römern wurden die beiden Seiten unterschiedlich bewertet – damals war allerdings zunächst die Linke Seite die Glück bringende. Erst später übernahm man von den Griechen die Anschauung, dass die rechte Seite für das Positive steht, links hingegen für das Negative. Man findet diese Unterteilung an vielen Stellen wieder. In der christlichen Malerei sitzen so z.B. immer die Guten auf der rechten Seite vom Heiligen Geist, Sünder sitzen hingegen links. Und auch wenn es sich inzwischen gewandelt hat: auf Hochzeitsfotos stand die Frau traditionellerweise rechts vom Mann – auf seiner guten bzw. als seine “gute Seite.“

Für Ihre Skulpturen und Installationen verwendet Anna Fasshauer eine Vielzahl unter-schiedlicher Materialien, die sie zu überraschenden Konstellationen zusammenfügt und formt. Anna Fasshauer interessiert das Zusammenspiel von Erscheinungsformen, die gewöhnlicherweise auseindergehalten werden.

Die visuellen Synthesen in Fasshauers künstlerisch-abstrakten Kompositionen bringen in verborgene Verbindungen und Beziehungen in Formen und Materialien zum Vorschein. Herrschende Konzepte von Dualität und Dichotomie werden so in Frage gestellt und der Blick geöffnet für eine produktive Auseinandersetzung mit den Phänomenen von Dissonanz und Heterogenität.

ANNA FASSHAUER

geboren / born 1975 in Köln
lebt und arbeitet / lives and works in Berlin

Anna Fasshauer – AUSBILDUNG / EDUCATION

2000-01 MA fine art. Chelsea School of Art and Design, London
1996-99 BA (Hon) fine art (Skulptur). De Montford University Leicester

Ausstellungen

Anna Fasshauer – FÖRDERUNG / STIPENDIUM / PREISE

2008 dreimonatiges Aufenthaltsstipendium Triangle, La Belle de Mai, Marseille
2007 Nachwuchsförderung, Kunststitung NRW
2006 Art Mentor, Projektförderung
2005 Nachwuchsförderung Kunststiftung NRW
2003 Goethe-Institut Beirut, Projektförderung
2002 New Contemporaries, London
2000 Arts and Humanities Research Board, Studienstipendium, London
2000 Premier Prix, Prix des Arts, Rotary Club de Strasbourg
1999 Kenneth Barker Reisestipendium

Anna Fasshauer – EINZELAUSSTELLUNGEN / SOLO EXHIBITIONS

2013
„Auf links“, Reisebürogalerie, Köln.
„FIRAGEROFIDUGEKAFITOGERI!weitermachen!“, Kunstverein Offenburg, Offenburg.
„Angst & Schrecken“, Galerie Andreas Höhne, München.

2011
„Doubletrouble“, mit Oliver Flössel, Wiensowski & Harbord, Berlin.

2010
„The Eternal Battle“, Galerie Andreas Höhne, München.

2009
„Skip Universe“, Kjubh Kunstverein, Köln.

2008
„Small Medium Large“, Galerie Meyer, Marseille.
„Hüttenzauber“, Galerie Andreas Höhne, München.
„Anna Fasshauer – New Sculpture“, Orient-Institut Beirut, Libanon.

2007
„Treibstoff“, Galerie Bleich-Rossi, Wien.
„Chou“, Autocenter, Berlin.

2006
„Traumautos“, Kunstverein Arnsberg, Arnsberg.
„Autonomad“, Goethe-Institut Beirut, Libanon.

2004
„Derealizing Beirut“, mit Dean Simpson, Zico House, Beirut, Libanon.

2002
„A Day in the Open“, Floating IP Gallery, Manchester.
„A Distant Episode“, The Tabernacle, London.

Anna Fasshauer – GRUPPENAUSSTELLUNGEN / GROUP EXHIBITIONS

2011
„Donʼt Eat The Yellow Snow“, Wiensowski & Harbord, Berlin.
„Pearl River“, Galerie Giti Nourbakhsch, Berlin.
„KW69 #5“, Kunst-Werke, Berlin

2010
„Port Izmir“, International Triennial of Contemporary Art, Izmir.
„Transzendenz Inc.“, Autocenter, Berlin.
Art Cologne, Galerie Andreas Hoehne.

2009
„Herpst 9“, Sternschanze 1, Hamburg.
„Formation“, Uferhalle, Berlin.

2008
„Knorke Gören“, Kwadrat, Berlin.

2007
„no future“, Bloomberg Space, London.
„Autocenter“, Berlin.

2006
„Theoretisch/Praktisch/Quasi/Sozusagen“, Ballhaus Ost, Berlin.
Art Forum, Berlin, Galerie Bleich-Rossi
„Merz“, Magazin 4, Bregenzer Kunstverein, Bregenz.
„Eva Ultima“, Novi Ligure, Italien.

2005
„Use this kind of Sky“, Keith Tallent Gallery, London.
„Cars and Races“, Gallery Garanin/Foert, Berlin.

2004
„Mainstream X“, Berlin.
„Erklärender Expressionismus“, Dresden.
„Strangers to Ourselves“, London.

2003
„AGORA'“, grandi formati Arte in Piazza, Bordighera, Italien.

2002
New Contemporaries, Liverpool Biennale, Liverpool.
New Contemporaries, London Barbican Center, London.
„The Queel“, Metronome Nr. 8a, Royal Army Medical College, London.
„Faster Faster Kill Kill“, Henry Peacock Gallery, London.
„natürlich kann geschossen werden“, Postfuhramt, Berlin.
„Arcadia“, The Place, Letchworth, England.
Bordello, Antwerpen.

2001
„What’s Wrong“, The Trade Apartment, London.
„Elected six“, The London Institute Gallery, London.
„Trinity College“, Zwemmer Gallery, London.
„Signal Failure“, London.
„Freihe Wahlen“, Kunsthalle Baden-Baden, Baden-Baden.

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