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Jan Kiefer und Pedro Wirz – „Jan Kiefer, Pedro Wirz 2018“

Jan Kiefer und Pedro Wirz – „Jan Kiefer, Pedro Wirz 2018“

Eröffnung: Freitag, 25. Mai 2018, 18:00 – 21:00 Uhr
Ausstellung: 26. Mai – 31. August 2018

There’s no such thing as culture / So etwas wie Kultur gibt es nicht

Die künstlerischen Herangehensweisen von Jan Kiefer und Pedro Wirz, könnten unterschiedlicher nicht wirken, denn sie erschaffen imaginäre Kulturen, mit völlig unterschiedlichen visuellen Codes und Konnotationen. In unserer Kunstgalerie in Köln wurde den Künstlern möglich gemacht ihre gegensätzliche Kunst auszustellen.
Wirz‘ Skulpturen scheinen von einer Kultur erdiger Ursprungs- und Fruchtbarkeitsmythen und einer primitivistischen Nähe von Urmensch zu Urtier zu zeugen. Tierische Architekturen, Termiten oder Nestbauten, Kokons und Eier verschmelzen direkt mit menschlichen kulturellen Praktiken (Hausbau), oder dienen diesen als Modell. In einer als prähistorisch imaginierten Laborpraxis schafft Wirz Bilder von Wesen in Kreisläufen vorkapitalistischer Ökonomien. In einer Kunstpraxis, die Erinnerungen an Art Brut und Primitivismus hervorruft, schafft er Momente von konstruierter Eigentlichkeit. Es entsteht die Aura einer Ursprünglichkeit, die zu keiner Zeit eine faktische war und die sich zu „kultivierten“ Welten verhält wie im Artaud’schen Sinn ihr „Double“.
Dagegen adressiert Jan Kiefer in seinen skulpturalen Arrangements und in seinen Bilderserien den Mythos der Errungenschaften einer gegenwärtig gutsituierten Mittelschicht, die sich aber, bedingt durch die fortschreitende Umverteilung von Ressourcen auf das 1 %, bereits der Bedrohung durch gesellschaftlichen Abstieg gegenübersieht. Die Flaschen in den stylisch designten Weinregalen bilden von Vorne gesehen ein Buchstabenmuster: JA, JA…
Während man die junge künstlerische Praxis von Pedro Wirz als transgressiven Materialismus bezeichnen könnte, handelt es sich bei Jan Kiefer um transgressiven Konzeptualismus. Beiden Künstlern geht es darum, eine doppelbödige Aura von Kultur zu erzeugen, die die Gültigkeit vorherrschender kultureller Zwänge in Frage stellt.

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